#FAQ Milchspenden für Frühchen und kranke Neugeborene

Muttermilch, Frauenmilch, Milchbank, Frauenmilchbank, Frühchen, kranke Neugeborene – ich habe dir hier meine frequently asked questions rund um das Spenden von Humanmilch zusammengetragen. #spread it

Wie kam ich dazu Milch zu spenden?

Ich bin im Jahr 1985 in der DDR geboren. Meine Mutter hat mich knappe drei Monate gestillt, danach hatte sie wunde Brustwarzen, eine Mastitis folgte der nächsten und sie konnte mich nicht weiter stillen. In der DDR war es damals üblich, das Frauen die zu viel eigene Milch hatten, diese einfach in die nächste Klinik gebracht haben, meistens gegen einen kleinen Obolus. Man sagt so manche Schrankwand sei so „finanziert“. Ich bekam also fortan zur Pulvermilch ergänzend noch Frauenmilch. Ich war ein völlig gesunder Säugling von ca. 3 Monaten.

Als ich selbst Mutter eines Kindes wurde hatte ich bereits bei Nr.1 sehr viel Milch: Ständig durchweichte Stilleinlagen, nasse Shirts (in den blödesten Situationen, mehrfach in dienstlichen Besprechungen und wurde dann immer von anderen darauf hingewiesen…). Meine ersten beiden Kinder nahmen sehr viel, sehr schnell zu. Beide spuckten enorm. Spucktücher haben wir viele. Nach Nr.1 erfuhr ich, dass man wohl wieder Milch spenden kann. Gern wollte ich bereits bei Nr.2 spenden, aber da hatte ich selbst einige Probleme nach der Geburt und durfte nach meiner Gallen-OP logischerweise erstmal nicht spenden und war froh, mein eigenes Kind ohne Probleme stillen zu können.

Milch hatte ich aber im Überfluss, dazu ist mein Milchspendereflex sehr stark. Die Kinder hatten regelmäßig Milchduschen im Gesicht. Mich erinnert das immer an eine Bier-Bong aus diversen Filmen. Woran du das bei dir festmachen kannst habe ich dir im Beitrag von stillkinder.de verlinkt. Ich habe es bei den ersten beiden Kindern nie geschafft die Milchmenge zu reduzieren, das pendelte sich dann immer so mit 8./9. Monaten langsam ein.

Wer darf alles spenden?

Grundsätzlich darf jede gesunde Frau spenden, deren Kind gut zunimmt, die voll stillt und die zu viel Milch hat. In der Klinik wo ich anfing zu spenden sollten es für den Spendenzeitraum mindestens 20 Flaschen á 230 ml sein. Der Anspruch besteht darin jedes Frühchen mit maximal drei verschiedenen Spenderinnen zu versorgen, da die Milch natürlich unterschiedlich ist. Du kannst (und das variiert von Klinik zu Klinik) bis zum 3. oder 6. Lebensmonat deines Kindes Milch spenden – danach ändert sich die Milch und ist nicht mehr optimal für Frühchen oder kranke Neugeborene.

Besonders gern wird Milch von Frühchenmüttern an andere Frühchen gegeben, da diese meistens im stationären Alltag eingebunden sind und vor allem weil deren Milch am Besten geeignet ist für andere Frühchen – logisch – ihre Brust versorgt bereits ein Frühchen. Über den Speichel des Babys wird der Brust (vereinfacht) mitgeteilt, was es gerade braucht. Die tägliche gewünschte Menge variiert ebenfalls: Ich habe Angaben gelesen zwischen 250 ml und 600 ml (wobei mir letzteres eher zu hoch erscheint). Ich habe täglich zwischen 250 & 450 ml abgepumpt in den ersten 4 Monaten (also on top, mein Baby hat immer Vorrang vor Spenderkindern / „Milchgeschwistern“).

Wer darf nicht spenden?

Frisch Operierte, Frauen die Blutkonserven bekamen (so wurde es mir mitgeteilt), Veganerinnen (hier fehlen der Milch wichtige Vitamine die für Frühchen einfach relevant sind), frisch Tätowierte und Gepiercte, Raucherinnen, Menschen die den Blut-Test nicht bestehen. Jede Frau wird per Blutentnahme auf Aids und andere Krankheitserreger untersucht, dazu solltest du also bereit sein, wenn du spenden willst. Muttermilch wird aus Blut gebildet – und daher wird sie ähnlich aufwendig behandelt und untersucht wie eine Blut- oder Plasmaspende.

Du darfst auch nicht spenden, wenn du mehr als 3 Tassen Kaffee am Tag trinkst. (Das war übrigens der Punkt der mir am schwersten gefallen ist – ich liebe liebe liebe Kaffee.)

Wann muss du das Spenden unterbrechen?

Wenn dein Baby krank ist oder andere Kinder im Haushalt (Fieber, Virus, Durchfall, Pilzinfektion usw….), wurde mir empfohlen das Spenden zu unterbrechen. Das gilt auch wenn du selbst einen Virus oder ähnliches hast. Medikamente darfst du nur in Absprache nehmen und musst ggf. ebenfalls unterbrechen. Wer sein Kind gegen Rotaviren impft muss vier Wochen ab Impfung eine Pause einlegen, da diese Erreger im Kind sind und damit potentiell auf dir sein können. Durchfallerkrankungen sind eine große Gefahr für Frühchen.

Wie hoch ist der Aufwand?

Ich will ehrlich sein: Hoch! Wirklich sehr hoch. Ich habe zunächst in Jena gespendet (komme selbst aus Erfurt) und meine Mich alle zwei Wochen hingefahren. Nach einem Monat wurde ich mit meiner Milch nach Erfurt vermittelt, damit reduzierte sich für mich die Fahrzeit natürlich erheblich und das war sehr gut. Meine bisher nach Jena gefahrene Milch wurde zurück nach Erfurt gefahren mit einem Kliniktransport.

Hygieneaufwand:

Worüber du dir im Klaren sein solltest: Der Hygieneaufwand ist enorm – und das aus gutem Grund: Du spendest Milch für Frühchen und kranke Neugeborene, also Babys, deren Immunsystem bereits arg belastet ist und viel zu „früh“ herausgefordert wird. Babys, die mit vielen Problemen zu kämpfen haben, und denen man zu ihrer Darmentlastung besser Humanmilch gibt als Pre-Nahrung. Meine Morgenroutine sah so aus: Nachdem mein Kind gestillt hat, habe ich mir die Hände zunächst gewaschen, die letzten Tropfen Milch händisch entleert, die Brust gewaschen. Abtrocknen erfolgt mit einem Einmaltuch, das vorher gekocht wurde. Danach habe ich mir die Hände desinfiziert und bin mit freiem Oberkörper zur meiner Pumpe (keine Türklinken anfassen, keine anderen Kinder im Haushalt berühren).

Zeitaufwand:

Abgabe der Milch: Vom Gefrierschrank ab in die mobile Gefriertruhe.

In meinem sonstigen Büro habe ich die Flaschen vorbereitet, die Milch abgepumpt (das ging immerhin fix bei mir, da bin ich in 5-10 Minuten fertig) und anschließend sauber und hygienisch für den Kühlschrank, bzw. das Tiefkühlfach fertig gemacht. Eine Anleitung hing dabei an meinem Kühlschrank. Danach habe ich jedesmal das Pumpset mit Spüli und Bürste gereinigt um es anschließend auszukochen. Nach jedem Pumpvorgang – nicht nur einmal am Tag, wie du es vielleicht von deinem eigenen Kind kennst.

Mit der leeren Kühlbox und den frischen Flaschen wieder heim. (hallo i bims – dein Modeblogger)

Drei Mal am Tag pumpen: Drei Mal dieser Vorgang. Ich hatte nach einer gewissen Zeit meine Milch soweit im Griff, das Morgens und Abends pumpen gereicht hat. Ich schätze den zeitlichen Aufwand für einmal Pumpen, Reinigen usw. auf ca. 30 Minuten. Wer mehr pumpt braucht entsprechend mehr Zeit.

 

Dann wäre da noch die Zeit, die es braucht um sich monatlich eine Pumpe vom Gynäkologen verschreiben zu lassen (es gibt die Diagnose „zu viel Milch“, dann zahlt die Pumpe die Kasse). Die Milch haben wir alle zwei Wochen tiefgefroren in die Klinik gebracht (Stichwort Kühlkette, wir hatten eine Kühlbox mit Anschluss für das Auto). Einmal-Flaschen, die steril sind, bekommst du vom Krankenhaus gestellt.

Kosten die auf dich zukommen:

Hier ist in meinen Augen ein Problem: Milchpumpen werden ungern verschrieben bei zu viel Milch, die Klinken (also meine beiden) stellen keine zur Verfügung, das Pumpset muss selbst erworben werden. Kosten wirst du also haben für Desinfektionsmittel, Bürsten zur Reinigung, Fahrtkosten (einige Kliniken holen die Milch selbst), Pumpset und eventuell sogar die Milchpumpe. Nicht unerwähnt lasse ich die Kosten für Wasser: Jedesmal Abwaschen verbraucht natürlich mehr Wasser als sonst, dazu kommt Energie für Pumpe und Desinfektion.

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Aufbereitung der Milch für ein Frühchen pro Tag um die 10 Euro kostet für die Klinik. Die Kosten werden von den Kassen nicht getragen – also die Kosten für eine Frauenmilch-Versorgung für Frühchen. Milchaufbereitung ist daher für die Klinik eine wirtschaftliche Zusatzbelastung.

Wie heißt diese Milch nun genau, wonach muss ich suchen?

Die Begriffe für das Spenden von Muttermilch variieren – je nach Klinik spricht man von Humanmilch oder Frauenmilch. Frauenmilch nennt man die Milch anderer Frauen, die nicht für ihr eigenes Kind bestimmt ist. Milch für das eigene Kind heißt Muttermilch.

Wenn du also wissen möchtest ob deine Klink Milchspenden annimmt: Gib diese Begriffe alle mal in die Suche ein auf der Klinikwebseite (die sind teilweise absolute SEO-Katastrophen!) oder sieh dir meine Liste am Ende des Beitrages an. Ich habe mich durch alle mir bekannten Kliniken „gesucht“ und zusammengetragen, wo das Spenden derzeit in Deutschland möglich ist,  was grob die Voraussetzungen für die jeweilige Klinik sind, und, wenn vorhanden, einen direkten Link zur Station und zu den Zuständigen mit angehangen. (Ich sage dann mal ab hier Werbung, weil Kliniken ja Unternehmen sind und ich sie anwerbe, ich bekomme nichts dafür, ich habe keinen Auftrag dazu.)

Warum genau habe ich das nochmal gemacht?

Diesen Wäschekorb voll Milch haben wir bei Nr. 2 die Wanne runter gespült. Ich hatte für die OP vorsorglich abgepumpt (was total unnötig war) und danach alles, was zu viel war, in Eiswürfelbeutel gefüllt. So viel konnten die Kinder aber gar nicht baden…

Es tat mir in der Seele weh, wie ich bei Nr.2 Literweise Milch weg geschüttet habe. Ich habe mich in der Schwangerschaft mit Nr. 3 bereits in Jena informiert und Kontakt zur Milchbank aufgenommen. Drei Wochen nach der Entbindung und dem Eintreten des Überangebotes war ich in Jena zur ersten Untersuchung und kam als Spenderin infrage. Ich wollte gern meinen Beitrag leisten, damit Eltern, die nicht wie ich sofort mit ihrem Kind kuscheln und zusammen sein können, ihr Kind dennoch mit Frauenmilch versorgen können, wenn sie dies möchten.

Drei Wochen nach Entbindung war ich das erste Mal in Jena, wurde getestet und habe nach dem Gespräch gleich die ersten Flaschen mit heim nehmen können.

Diese Eltern befinden sich im Ausnahmezustand, der Milchfluss wird sich besser einpendeln wenn das Kind selbstständig saugen kann. Einige dürfen ihre Milch (voerst) gar nicht ihrem eigenen Kind geben, wenn sie selbst krank oder Trägerin eines bestimmten Virus sind. Meine Milch muss zum Beispiel pasteurisiert werden und kommt nicht für Extrem-Frühchen infrage. Das erklärt dir das zuständige Fachpersonal aber in Ruhe bei einem Gespräch. Werbung // Ohne Afutrag oder Bezahlung: Hier ist ein Lexikon Beitrag von spektrum.de welcher das Thema vertieft. Auf dem medela-blog.de findest du weitere Infos (und das ist der mit aktuellste Artikel den ich im Web gefunden habe.) // Werbung Ende!

In der Klinik in Jena bekam man eine Aufwandsentschädigung, pro verwendetem Liter Milch. In der Klinik in Erfurt bekam ich keine Aufwandsentschädigung.

 

Wo kann man nun in Deutschland Frauenmilch spenden?

Ich habe in meiner Recherche die Frauemilchbank Initiative gefunden, die 2018 erst gegründet wurde und als Ziel eine deutschlandweite Versorgung von Frühchen mit Frauenmilch hat. Hier wird sehr gut erklärt, aus welchen Gründen Frauenmilch für Frühchen so wichtig ist. Du kannst der Initiative mit einer finanziellen Spende helfen.

Entgegen aller gängigen Quellen in denen die Rede von 20 – 23 Frauenmilchbanken ist habe ich 24 deutsche Frauenmilchbanken ausfindig gemacht.

In diesen Kliniken (Stand meine eigene Recherche Oktober 2018) kannst du spenden (unter den klinikspezifischen Anforderungen) – kleine Warnung – die Links sehen gruselig aus – aber ich hab sie mal so gelassen *hihihi*:

  • Augsburg Josefineum:

https://josefinum.de/kliniken/frauenklinik  (Ich hatte zwar Kontakt mit dem Josefineum aber mir wurde leider keine Konkrete Seite auf der Webseite genannt.)

  • Berlin Charité:

https://neonatologie.charite.de/fuer_eltern/weitere_informationen/muttermilchspende/  (Annahme von Milch bis zum 3. Lebensmonat des eigenen Kindes)

  • Chemnitz

https://www.klinikumchemnitz.de/kliniken-bereiche/kliniken/kinder-und-jugendmedizin/leistungsbereiche/

  • Cottbus:

https://www.ctk.de/klinikum/kliniken-zentren/kliniken/kinder-und-jugendmedizin/behandlungsspektrum/weitere-angebote.html

  • Dortmund:

https://www.klinikumdo.de/newsartikel/bessere-abwehrkraefte-fuer-fruehchen-klinikum-dortmund-eroeffnet-1-muttermilchbank-in-nrw

  • Dresden:

https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/kik/bereiche/funktionsabteilungen/milchkuche

  • Erfurt

(Kontakt über Neonatologie / vorrangig Spenderinnen die in der Klink entbunden haben)

https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/erfurt/unser-angebot/unsere-fachbereiche/kinder-jugendmedizin/stationen/station-40/

  • Eisenach:

https://www.stgeorgklinikum.de/de/kinder–und-jugendmedizin__85/  Kontakt: Dr. Benno Kretzschmar

  • Frankfurt (Oder)

https://klinikumffo.de/nc/behandlungsangebot/unsere-fachbereiche/kinderzentrum/frauenmilchsammelstelle.html?sword_list%5B0%5D=frauenmilch

  • Freiburg:

https://www.uniklinik-freiburg.de/nc/presse/pressemitteilungen/detailansicht/presse/1160.html?tx_aspresse_pi1%5Bpage%5D=7

  • Greifswald:

Unter dem Reiter Ernährung: http://www2.medizin.uni-greifswald.de/kind_med/index.php?id=731

  • Görlitz:

https://www.klinikum-goerlitz.de/unsere-leistungen/kliniken-institute/kinder-und-jugendmedizin/leistungsspektrum/

  • Halle-Saale:

https://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=7407

  • Hamburg Eppendorf

Keine externen Milchspenden // aber von Müttern die dort entbunden haben: https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendmedizin/neonatologie-und-p%C3%A4diatrische-intensivmedizin/aufenthalt/index.html

  • Jena:

https://www.uniklinikum-jena.de/kinderklinik/Patienten+_+Zuweiser/Informationen+f%C3%BCr+Eltern/Frauenmilchbank.html

  • Leipzig:

http://neonatologie.uniklinikum-leipzig.de/neonatologie.site,postext,frauenmilchbank.html

  • Magdeburg

http://www.kpae.ovgu.de/%C3%9Cber+uns/Stationen/Perinatalzentrum/Frauenmilchbank.html

  • München Großhadern

http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Frauenheilkunde-und-Geburtshilfe-Grosshadern/de/perinatalzentrum/muttermilchbank/index.html

  • Neubrandenburg (Bonhoeffer)

http://dbknb.de/dbk/kjm/leistungen/fms/?searchterm=Frauenmilch

  • Passau Kinderklinik Dritter Orden  (Humanmilchbank)

https://www.kinderklinik-passau.de/leistungen/ergaenzende-einrichtungen/humanmilchbank/?type=101

  • Westbrandenburg Potsdam Klinikum  (bis 4 Monate)

https://www.klinikumwb.de/index.php?id=462&L=0%2525252525252525252525252525252525252525252525252525252525255C%2525252525252525252525252525252525252525252525252525252525255C%25252525252525252525252525252525252525252525252525252525

  • Vechta Klinikum (nur von Frauen deren Kinder in Vechta geboren wurden auf der Frühchenstation)

https://www.marienhospital-vechta.de/aktuell/pressemitteilungen/detail/artikel/erste-muttermilchbank-in-niedersachsen-am-st-marienhospital-vechta-eroeffnet.html

  • Wolfsburg Klinikum (leider nur Pressemitteilung Juni 2018 über Eröffnung – aber ohne Kontakt)

https://www.klinikum.wolfsburg.de/uploads/media/Muttermilchbank_am_Wolfsburger_Klinikum_01.pdf

  • Hannover: Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult  

https://biermann-medizin.de/niedersachsen-bekommt-drei-muttermilchbanken/

Musst du noch was wissen?

Lagerung der Milch im Kühlschrank: Binnen 24 stunden muss sie eingefroren werden.

Kürzlich kam in der Morgen-TV-Sendung „Volle Kanne“ ein Beitrag über das Spenden von Muttermilch – kannst du dir hier ansehen. Ein weiterer Beitrag des Klinikums Westbrandenburg Potsdam gibt ergänzend Einblicke auf Youtube.

So – Puh – jetzt hab ich dir aber alles gesagt – glaube ich – was ich zu diesem Thema weiß. Ich selbst werde jetzt aufhören zu spenden. Ich habe ca. 200 Flaschen gespendet – Zeit, die ich gern investiert habe, weil ich weiß, wie wichtig Muttermilch für die ganz kleiner Kämpfer ist. Und weil ich so dankbar bin, dass meine Kinder immer sofort bei mir sein konnten.

Du kannst natürlich deine Fragen trotzdem gern an mich stellen, vielleicht kann ich dir ja noch weiter helfen – auch wenn ich keine Expertin bin.

 

 

Liebe Grüße und Peace,

Birgit

Ach eins noch: Durch das Spenden fiel es Nr.3 wesentlich leichter mit meiner Milch klar zu kommen, zugenommen hat er trotz Spenden genau wie die Geschwister. Also alles im grünen Bereich. Meine Boobies waren dankbar die Milch los zu sein. #winwinSituation

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4 Kommentare

  1. Finde ich gut das endlich mal über das Thema geschrieben wird!
    Ich habe neulich einen Bericht dazu im Fern gesehen. In Österreich oder der Schweiz gibt es auch solche Muttermilchbanken. Ich finde das sehr klasse. Dort konnten auch andere Mütter Milch kaufen.
    Wenn ich überlege wie viel Milch ich bei meinem kleinen hatte. Ich hätte locker 2 oder 3 satt bekommen. Ich habe auch abgepumpt und irgendwann die gefrorenen Milch weggeworfen.
    Das hat mir das Herz zerissen.

  2. Ich finde es gut das endlich wieder Stillbänke gibt. Ich habe 1999 meinen Sohn als Mangelgeburt in der 35 SSW mit 1465 Gramm und 41 cm. zur Welt gebracht. Er war zu schwach um an meiner Brust zu saugen und ich bekam keinen Milcheinfluss. Obwohl ich täglich 6 mal eine halbe Stunde pumpte bekam ich täglich nicht mehr als 20 ml zustande. Beim Abpumpen auf der Frühchenintensivstation lernte ich eine andere Frühchenmutter kennen, diese Mutter hatte sehr viel Milch, die sie immer einfror. Als ihr Baby mit 1000 Gramm am Darm operiert werden musste und sie erst mal, nicht mehr stillen durfte, bot sie mir 120 Flaschen gefrorener Muttermilch an, weil sie nicht mehr wusste wo sie mit ihrer Milch hin sollte. Ich bin ihr bis heute dankbar. Ich hätte gerne meinem Kind noch länger Muttermilch gegeben aber diese 120 Flaschen Frauenmilch haben meinem Kind auch sehr gut getan. Obwohl er einen schweren Start ins Leben hatte, hat er keine nennenswerten Krankheiten gehabt.

    1. Ach welche Sorgen. Und ja: Vielen Frauen fällt das Pumpstillen unter diesen harten äußeren Bedingungen (Klinik, Ängste, Sorgen) sehr schwer. Auch wenn man das noch so gern möchte, ist es nur verständlich, dass das Stillen dann einfach nicht klappen will. Und dafür gibt es ja glpcklicherweise noch genug andere Möglichkeiten einen Säugling zu versorgen.

      Von der anderen Mama war das natürlich auch eine ganz liebe Geste.

      Es ist wunderbar, dass es deinem Kind heute so gut geht.

      Hab vielen Dank für deinen Kommentar,
      Birgit

  3. Einen schönen guten Abend!

    Ich wollte hierzu auch nochmal meinen Senf zugeben:
    Ich finde es großartig, dass du dir die Mühe gemacht hast, die ganzen Milchbanken herauszusuchen. Ich habe des letztens von einer Freundin erfahren, dass es scheinbar auch Banken geben muss, die nicht an Kliniken angegliedert sind. Hier in Dresden soll die Diakonie noch eine eigene Muttermilchbank betreiben unabhängig von der am Uniklinikum. (Hab das jetzt aber nicht nachgeprüft)
    Ich kann über meine Erfahrungen bezüglich Muttermilchspenden auch nur positives berichten. Ich persönlich habe einen extremen Milchüberfluss (1600 bis 1800 ml habe ich täglich gespendet bei Kind Nummer zwei, beim ersten waren es 1200 bis 1600ml, von daher finde ich die Mindestmenge von 600ml überhaupt nicht übertrieben) und war super glücklich, als ich entdeckt hatte, dass es in Dresden eine Milchbank gibt, die Spenden annimmt. Die Uniklinik Dresden holt sogar die Spenden dreimal die Woche ab, so dass für gewöhnlich nur die Milch von einem Tag in der Woche eingefroren werden muss.
    Zum Thema Hygiene und Kosten kann ich nur sagen, dass ich ausgestrichen habe, dadurch hielt sich der Aufwand in beiden Bereichen sehr in Grenzen. Von der Schwester in der Milchküche wurde mir dazu nur gesagt, dass das Gefäß dazu mindestens einmal täglich ausgekocht werden soll. Ansonsten habe ich es ähnlich gehalten wie du, nur ohne Desinfektionsmittel, das wurde aber auch auf dem Hygienemerkblatt der Klinik nicht gefordert.
    Und zu guter Letzt: meine Kinder waren mir überaus dankbar, dass ich die überschüssige Milch losgeworden bin. Gerade meine kleine hatte extreme Mühe mit der Brust klar zu kommen, wenn sie sehr voll war, und hat sie dann lieber ganz verweigert. Deswegen bin ich sehr froh, dass mir hier in Dresden auf so unkompliziertem Weg ermöglicht wurde, die Milch zu spenden, denn die knapp 250l die ich im Spendenzeitraum bei Kind Nummer zwei zu viel hatte, hätten hier alle Kapazitäten gesprengt. Und außerdem haben sie vielen kleinen Menschen auf die Beine geholfen.

    Auch deswegen finde ich es toll, dass du das Thema ansprichst. Ich denke ein Großteil der Frauen, die als Spenderinnen in Frage kommen, kennen die Option nicht einmal und es gibt eben auch Kliniken, die einem das Spenden nicht allzu schwer machen. Ich kann nur jedem raten, sich zu informieren, und wenn es für euch passt, zu spenden. Die kleinen Patienten und ihre Eltern werden euch auch unbekannterweise sehr dankbar sein.
    Liebe Grüße aus Dresden, Nicole

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