Hamburg mit Kindern günstig entdecken

Tipps für große & kleine Familien.

Reisebericht einer Familie mit drei Kindern zwischen 1,5 und 6 Jahren. Es erwarten dich sechs kleinere Halbtags- und Ganztagstouren für Familien mit Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter, die auch Eltern glücklich machen. Wichtig ist mir dabei deinen Geldbeutel zu schonen. Daher habe ich dir meine Tipps verbloggt um Hamburg mit Kindern günstig zu erkunden. Ich kennzeichne den Beitrag als Werbung – alles ist selbst bezahlt und ohne Auftrag – aber ich verlinke eine ganze Menge.

Stadtrundfahrt für Kinder mit Bus und Fähre (ÖPNV)

Zugegeben, dieser Tipp ist nicht neu erfunden aber einfach so gut, dass ich ihn hier aufschreiben muss. Wir haben mehrfach einfach ein Tagesticket für Familien gekauft, das Auto am Park-and-Ride-Parkplatz stehen lassen und sind mit unserem Fahrradanhänger und den Kindern los gezogen die Stadt erkunden. Für unsere Kinder sind Stadtbahnen, Busse und U-Bahn in der Großstadt schon so ein absolutes Highlight. In Hamburg kann man den Öffentlichen sogar mit der Fähre fahren. Das lohnt sich richtig: eine Schifffahrt mit Kindern haben wir zuletzt an der Hohenwarte Talsperre in Thüringen gemacht und unendlich viel Geld angezündet für – naja – nicht wirklich viel.

Ich habe bereits im Vorfeld bei Ahoi Kinder gelesen, dass man mit den Öffentlichen recht viel von Hamburg entdecken kann. Diese Tour haben wir dann auch gemacht: Früh in die Hafencity, Spaziergang und zum wunderbaren Spielplatz in der Hafencity (nicht zu verfehlen, es gibt dort für Kinder nicht wirklich viel zum Beklettern oder richtig frei bewegen), von dort sind wir mit dem Bus 111 zu den Landungsbrücken gefahren. Der 1,5 Jährige hat ab da geschlafen auf meinem Rücken, die ersten müden Beine der anderen haben wir im Fahrradanhänger kutschiert. Von den Landungsbrücken ging es mit der Fähre 62 Richtung Finkenwerder und wieder zurück. Pro-Tipp: Die Fähren haben alle gratis Toiletten – mit drei kleinen Kindern absolut relevant. Bei schlechtem Wetter kann man innen sitzen, es ist warm und man sieht sehr viel.

Red mal mit nem Hamburger!

Ganz Mutige können hier Kontakt zu Einheimischen aufnehmen. Wir haben hier den Tipp erhalten am Museumshafen Övelgönne noch einmal auszusteigen und dann die Weltbesten Fischbrötchen zu essen. Wären die Füße der Kinder nicht zu sehr kaputt gewesen hätten wir uns auch noch den letzten mit Kohle betriebenen Eisbrecher von innen angesehen für kleines Geld, der dort ebenfalls vor Anker liegt. Also sind wir weiter gefahren. Wer dann wieder aussteigt am Cruise Center Altona kann von einem öffentlich zugänglichen und kostenfreien Aussichtspunkt über den Hafen schauen. Unser Trupp war aber sehr im Eimer und so sind wir einfach nur weiter gefahren bis zu den Landungsbrücken und dann wieder mit den Öffentlichen zum Auto zurück.

Fazit: Hätten wir auch nochmal wiederholt, würden wir genauso wieder machen, hat allen Spaß gemacht. Kostenpunkt: Tagesticket ÖPNV und Essen. Sonst nix. Sehr überschaubar.

Versunkene Schiffe in Hamburg-Blankenese

Wer Kinder hat die gerne am Strand toben und mal ein versunkenes Schiff sehen wollen, der sollte unbedingt nach Blankense an den Strand. Im verlinkten Blogpost von „typisch hamburch“ gibt es alle Hintergrundinfos zu den Schiffen. Im Herbst bis zum Frühjahr kann man mit dem PKW bis runter fahren nach Blankenese- sonst muss man den Bus nehmen. Geparkt haben wir für lau. Alle Anwohner*innen die sich dort Villen und Co leisten können müssen tagsüber für ebendiese schwer schuften. Man findet also garantiert einen Parkplatz und ist ansonsten mit den Landschaftsgärntner*innen und Putzkräften unter sich (mein voller Ernst, ich habe außer ein paar Jogger*innen nur Dienstleister ausmachen können).

Angekommen haben wir die Brigade in Matschhosen und Gummistiefel gesteckt und ab ging es in den Sand. Am Wasser lang laufen und da sieht man dann schon „UWE“, einen Kutter aus den 70ern, Titanic-like aus dem Wasser luken. Wer gerade Kinder hat, die von der Titanic über alles fasziniert sind, wird Jubelschreie hören, die man einfach nicht vergisst. Läuft man dann ein paar Hundert Meter am Strand weiter, findet man eine alte Barkasse, die vor 100 Jahren gesunken ist. Bei Ebbe kann man sie sogar anfassen.

Pro-Tipp:

Wenn ich euch sage, bei Ebbe kann man sie anfassen, dann seid bitte wirklich rechtzeitig da. Die Flut kommt so schnell, dass man binnen Minuten nicht mehr an die Barkasse ran kommt. Wir waren im Urlaubs-Modus und ich habe die Kinder dann noch hoch gehoben, weil das Wasser sonst in ihre Gummistiefel geflossen wäre. Aber alle haben mal einen glitschigen und hundertjährigen Kutter berührt und konnten live sehen, wie schnell so eine Flut wirklich ist und wie schnell das Wasser bis an die Gummistiefel steigt.

Danach sind wir noch im Park spazieren gewesen, haben am Strand gepicknickt, sind weiter gerannt, getobt und hatten eine gute Zeit. Es gibt noch einen kleinen Leuchtturm, von dem sieht man den Hafen nochmal besser und kann den Schiffen besser winken. Er ist frei zugänglich und war unser letztes kleines Highlight für die Kinder bei unserem Ausflug nach Blankenese. Wir Eltern haben nebenbei die Villen angesehen und fix Bodenrichtwerte im Web recherchiert und überlegt wie viele Leben wir brauchen um jemals so zu wohnen. Danach sind wir mit dem Auto durch die schmalen Gassen – das ist auch für alle spannend sich die vielen wunderbaren Villen aus einer anderen Zeit in Hamburg anzusehen. Wer Architektur affin ist, für den ist Blankenese eine absolute Empfehlung.

Fazit: Gesamtkosten sind für uns nur die Ausgaben für Benzin gewesen. Wir hatten also einen kostenfreien langen Vormittag voller spannender Eindrücke. Das Wetter hätte besser sein können – aber mei: gehört zu Hamburg dazu im Oktober irgendwie.

Willkommens-Anlage für Schiffe in Hamburg

Wir hatten nach unserem Vormittag in Blankenese noch nicht genug frische Luft und sind direkt weiter zum „Willkomm Höft„. Hier werden an einem großen Steg Schiffe aus aller Welt, je nach Größe, mit einem besonderen Ritual begrüßt. Wenn man sich überlegt wie viele Tage und Wochen manch Kutter so herum schippert, dann ist das eine nette Geste der Begrüßung.

Da wir keinen kostenfreien Parkplatz gefunden haben sind wir auf den ausgewiesenen Parkplatz, direkt neben einem Spielplatz gefahren. Die Kinder waren erstmal ausgiebig spielen und toben – logisch, sie waren ja auch fast 15 Minuten ohne Bewegung im Auto. Von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß zum Willkomm Höft. Wir hatten Glück uns es kam auch recht zügig ein sehr großes Schiff und die Hymne des Herkunfstlandes wurde zur Begrüßung gespielt. Für die Kinder ist das sehr beeindruckend gewesen, so nah dieses riesige Schiff zu sehen.

Im Anschluss waren wir noch Backfisch essen, die Sonne kam raus und wir konnten sogar draußen sitzen. Das war dann unbeabsichtigt ebenfalls ein riesen Erlebnis für die Landkinder, denn Möwen, die so aggressiv betteln (respekive auf einen drauf fliegen), das kennen wir ja nun auch nicht. Es war ein Fest zu sehen wie alle drei am Ende die Möwen immer wieder kommen ließen um dann hinter ihnen her zu flitzen. Oder die Mitmenschen zu beobachten, denen sie in unaufmerksamen Sekunden, das Brötchen mopsten. Danach ging es zurück mit dem Auto und die Brigade hat sofort im Sitz geschlafen. Frischluft-Überdosis sozusagen.

Fazit: Es sind Kosten für Parkgebühren (vertretbar um die 2 Euro) und Fischbrötchen angefallen – absolut im Rahmen und daher empfehlenswert um Hamburg mit Kindern günstig zu erkunden.

Tour am Deich am Rand von Hamburg

Wir waren in einer wirklich wundervollen Unterkunft direkt am Deich im „Haus Anna Elbe“. Umgeben von einem Naturschutzgebiet und dem direkten Blick auf Ebbe und Flut. Nach einer ersten Umgebungserkundung haben wir ein Pumpwerk gefunden, auf dem Mann oberhalb sitzen konnte. Zur einen Seite beobachtet man das Naturschutzgebiet mit dem natürlichen Verlauf der Gezeiten. Zur anderen Seite zieht die Elbe und man kann auch hier hervorragend Schiffe beobachten. Meine Kinder haben darin eine unerschöpfliche Ausdauer. Wenn man also sowieso dort in der Gegend ist, dann lohnt es sich wirklich mal am Deich zu halten in Höhe der Pumpstation – man kann dort kostenfrei parken – oder eben eine Erkundung vom „Alten Land“ aus.

Wir haben das gleich noch verbunden mit Müll-Sammeln. Die Kinder ärgern sich wahnsinnig über Menschen die ihren Müll einfach irgendwo hinwerfen und seitdem haben wir eigentlich immer was zum Sammeln dabei.

Im Naturschutzgebiet kann man viele Vögel beobachten. Als wir da waren wurden sie von Zugvögeln ergänzt die sonst nicht zu sehen sind. Vielleicht begegnet ihr auch unserer Deich-Omi. Wir haben eine ältere Dame aus dem Ort kennen gelernt bei einem der Spaziergänge. Sie lud uns zu sich ein und wir haben sie dann drei Mal im Urlaub daheim besucht. Sie hat uns viel erzählt wie das früher am Deich war und wie sich das Leben verändert hat. Für die Kinder sehr spannend – und uns auch.

Hof Eggers – Bioanbau in Hamburg

Die Tour am Deich lässt sich perfekt verbinden mit einem Ausflug zum Hof Eggers. Der ist von der Pumpstation ca. 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Wenn ich an Hamburg denke, dann schwebt mir zumindest immer diese Elb-Philharmonie im Kopf herum. Hamburg hat aber vor allem viel Natur vor der Stadt zu bieten. Pferde ohne Ende (Wir haben überlegt ob es ein ähnliches Phänomen wie mit Tennisplätzen ist: Die gibt’s in Ostdeutschland nur wenige und Pferdesport habe ich auch eher als exklusiv und preisintensiv im Kopf.).

Jedenfalls wurde uns von meiner Freundin Mareike von „liebevolle Familie“ dieser Hof empfohlen als Nachmittagsausflug. Es gibt gratis Parkplätze, Tiere und Landwirtschaft zum Staunen, einen Spielplatz und ein Café mit feinstem Kuchen. Der Hof lebt vom Bio-Anbau, Hof-Verkauf und einem kleinen Hof-Café – eine Pension gibt es auch. Du kannst dort also lokale Produkte kaufen und vor allem eben sehr gemütlich Kaffee trinken und Kuchen essen.

Fazit: Kosten fallen an für den eigenen Verzehr. Absolut fair. Wunderschöne Umgebung. Spannender Spielplatz und viele Tiere. Je nachdem wie viel man isst wird das ein günstiger Ausflug in Hamburg mit Kindern.

Wildpark Schwarze Berge

Wir hatten über den ganzen Urlaub verteilt immer ca. ein Kind im Krankenstatus. Immer jeweils ein Kind mit Fieber oder Brechreiz. Wir waren also tatsächlich nach kurzer Zeit an kürzere Ausflüge gebunden oder wir sind mit den gesunden Kindern los gezogen. Jeder von uns Erwachsenen hatte auch einen halben Tag für sich allein. Als wir dachten, dass alle gesund seien sind wir voll motiviert in den Wildpark Schwarze Berge gefahren. Er liegt vom Haus Anna Elbe eine gute Stunde Autofahrt entfernt.

Angekommen war das Mittelkind bereits plötzlich sehr weinerlich. Wir hatten den Hänger dabei und sie wollte sofort rein. Da blieb sie auch und ließ sich durch diesen wunderschönen weitläufigen Tierpark schieben. Im Oktober werden die Wölfe vor dem Publikum gefüttert und es gibt eine Fragestunde zu diesen spannenden Tieren. Die Tierpflegerin hatte sogar ein Fell dabei, dass die Kinder mal anfassen durften.

Wie teuer wird das?

Die Preise für den Tierpark sind angemessen, Parken kostet nichts extra. Wir hatten einen schönen Tag und auf dem Spielplatz musste dann auch das kränkelnde Mittelkind noch einmal alles testen. Das Einzige, was mir unangenehm aufgefallen ist, das sind diese tausend Geräte die einen Euro fressen und 30 Sekunden „Vergnügen“ liefefn und sich im Kreis drehen. Den Diskurs muss am Ende ja jeder mit seiner Familie führen: Unsere Kinder wissen, dass wir das nicht bezahlen und damit ist das geklärt. Es gibt viele andere schöne ausgefallene Spielgeräte, da war das auch kein Thema. Der Park darf nicht fehlen, wenn man Hamburg mit Kindern günstige erkunden möchte.

Ach und: Toiletten gibt’s wirklich viele. Für Familien mit kleineren Kindern auch immer wichtig.

Was ich an meinem freien Vormittag gemacht habe?

Ich war im Schanzen-Viertel. Büsschen Schaufenster-Shopping, Menschen guggen und reden, die Rote Flora anschauen und gutes Essen in Ruhe allein essen. Herrlich! Sehr empfehlenswert die Ecke. Viel Streetart und lokale Labels. Den Tipp hat mir Clara von „tastesheriff“ noch via PN bei Instagram gegeben. Hinweis: Die dort machen alle erst nach 10 auf – das ist für mich ja schon fast Mittag. Aber schau doch wie schön es da ist:

 

Der Mann war beim Fußball und hat vor dem Stadion noch eine Kneipe in Sankt Pauli besucht um lokale Bierspezialitäten mit Kneipen-Charme zu testen. So hatte jeder von uns mal eine Auszeit. Seine Karte für das Spiel hat er vor dem Stadion gekauft von einer Frau, die sie loswerden wollte.

Ich hoffe ich konnte dir und deiner Familie einige Tipps für schöne Ausflüge mit wenig extra Kosten geben. Wir haben als Familie die Zeit genossen und die andere Umgebung – eben einfach mal raus. Anlass war übrigrens ein SEEED-Konzert – ich habe bereits 1,5 Jahre im Vorfeld Karten bekommen, damals hochschwanger, und dann einen Familienurlaub draus gemacht.

Birgit – die Mutti aus der Provinz über die wundervolle Stadt Hamburch

Wir werden uns Hamburg irgendwann mit größeren Kindern oder allein erneut anschauen. Es gibt eine Menge Museen und, wie gesagt, das spannende Umland.

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