Thüringen mit Kind – Hohenwarte Talsperre – 5 Ausflugsziele mit Kindern

// Werbung ohne Auftrag oder Bezahlung | diesen Hinweis stelle ich vor den folgenden Blogbeitrag. Wir waren als fünfköpfige Familie mit unseren drei Kindern (5 Jahre | 3 Jahre | 3 Monate) im Herbst 2018 für ein paar Tage am Stausee Hohenwarte und ich verrate hier fünf tolle Ausflugsziele in der Nähe vom Thüringer Meer. 

Ok – eigentlich sind es sechs, aber den letzten Ausflug haben wir nicht mehr geschafft in unserem fünftägigen Aufenthalt mitten im Thüringer Wald.

Wasserkraftmuseum Ziegenrück

Wie funktionieren Turbinen? Wie erzeugt man Strom? Wie laut knallt ein Blitz? Wie groß ist das Gebiet um den Stausee Hohenwarte? Wie nass kann man im Wasserpark werden? Diese Fragen finden im Museum für Wasserkraft in Ziegenrück Antworten. Die Preise sind fair, Kinder bis 6 Jahre sind frei und Erwachsene zahlen fünf Euro. Familienkarten gibt es für 12 Euro mit allen Kindern. Ganz spannend und aufregend sind die Simulationen in der Hochspannungsanlage. Hier wird nicht nur mit Strom Musik gemacht, es flackert und flimmert oder ein Blitzeinschlag in einer Stadt wird simuliert.

Diese Vorführung finden im Rahmen der Öffnungszeiten 11.00 und 15.00 Uhr statt. Das Museum besteht aus mehreren Gebäuden und die Außenanlage lädt Kinder ein selbst die Wasserkraft zu erforschen. Wechselsachen dabei haben lohnt sich. Die Toiletten sind im Preis inbegriffen (das ist in der Gegend leider nicht überall so). Direkt vor dem Museum kann man Essen gehen oder ein Eis schleckern. Direkt angrenzend am Parkplatz (der auch nichts extra kostet) ist eine große Parkanlage zum Spazieren, wenn doch noch Energie in den Kindern übrig ist.

Campingplatz Portenschmiede – Muscheln suchen am Thüringer Meer

Was wir erst lernen mussten: Alle Campingplätze sind geschlossene Gelände und man zahlt (egal auf welchem am Stausee) immer eine Park- und Nutzungsgebühr. Für Kinder von 0-4 Jahren zahlt man nichts, alle anderen Personen kosten einen Euro pro Tag und einen Euro zahlt man noch als Fahrzeugabstellgebühr. Dafür wird einem laut Webseite einiges geboten, nicht aber im Herbst Winter, da sind im Prinzip alle Angebote schon weg. Restaurant oder Toiletten (im Preis inbegriffen) haben wir nicht genutzt, da wir in einem privaten Bungalow auf dem Gelände waren. Dazu mussten wir 50 Cent Wegzoll bezahlen. Das kann man jetzt verstehen oder eben nicht. Was der Platzwart sagt ist Gesetz! Auf dem Gelände sind Hunde nicht gestattet. Soviel zum Organisatorischen.

Wunderschön ist, dass man seinerzeit Muscheln sammeln konnte am Stausee durch das Niedrigwasser. Am Strand der Portenschmiede kann man, solange noch Bauarbeiten an der Staumauer sind, in Regionen lang laufen und spazieren, die bei normalem Wasserpegel nicht erreichbar sind. Im Herbst 2018 fehlten bereits sechs Meter Wasser, weitere zwei Meter werden noch folgen. Die Camper hoffen, dass nach dem Winter das Wasser wieder steigt, denn viele Stege liegen im Trockenen, Boote konnte man nicht leihen. Aber für den kleinen Taler Eintritt kann man immerhin Muscheln sammeln und die imposante Natur rings herum genießen. Ich sag nur: Wir haben tote Schlangen gefunden, Thüringer Muscheln in Männerhand-Größe und viele bunte Blätter, Eicheln und andere Gaben des Herbstes.

Einen kleinen Abzug gibt es noch für den unsauberen Strand. Allerdings war der Müll so bizarr mit Muscheln überzogen, dass selbst das interessant war für groß und klein.

 

Bootstour auf dem Stausee von der Staumauer aus

..als ich noch nichts vom Toilettenproblem ahnte war die Bootstour wirklich schön

Wenn man einmal an einem See ist, dann gehört eine Bootstour dazu. Wir fanden die Preise etwas sportlich: 18 Euro für 1,5 Stunden pro Person, Kinder von 2-12 Jahren zahlen die Hälfte – machte bei uns sportliche 72 Euro. Auf dem Schiff darf kein selbst mitgebrachtes Essen verzehrt werden: Kommen also weitere 3 Euro pro Person für Wiener mit Toast und 2 Euro pro Nase für ein Eis hinzu – also alles in allem eine kostspielige Angelegenheit. Kulinarisch reicht die Bandbreite leider auch nur von Wiener bis Bockwurst über Kuchen und Eis.

Immerhin: Auf dem Boot sind die Toiletten im Preis dabei. Wer – wie ich – verpasst im Boot zu gehen, für den gibt es am gebührenpflichtigen Parkplatz noch eine Toilette, für die benötigt man 50 Cent Stücken. Blöd, wenn die Bezahlanlage nicht funktioniert, der Münzautomat mehrfach 50 Cent frisst und man immer noch mit voller Blase davor steht… meine Laune war latent im Keller, hörbar für jeden auf dem Parkplatz. Jeden! Achja: Wickelmöglichkeiten gibt es nicht, aber ein behinderten gerechtes WC am Parkplatz.

Zur Bootstour: Man erfährt über Ton-Band wissenswerte Fakten zum See sowie den Dörfern die geräumt und anschließend geflutet wurden. Dabei hat man die ganze Zeit einen herrlichen Blick in die Natur. Für unsere Kinder war es eine neue Erfahrung – die waren noch nie auf einem Schiff und fanden das dementsprechend spannend. Man tuckert gemütlich durch die Buchten und alles in allem hatten wir eine gute Zeit. Trotzdem fand ich den Gesamtpreis von knapp 100 Euro (inkl. Parken, Essen & den sinnlos verbratenen WC-Münzen) sehr teuer für das, was einem geboten wird in den 1,5 Stunden. Wie heißt es so schön: „Hauptsache die Kinder haben Spaß!“…und Eltern zünden bekanntlich gerne Geld an…

Burg Ranis – Museum und Schlossgarten

Am Tag unserer Bootstour sind wir anschließend zur Burg Ranis gefahren. Das war recht ungeplant und eigentlich war ich noch immer auf der Suche nach einem WC… Angekommen am Parkplatz fand ich dort auch nur Toiletten mit Münzeinwurf. Siegessicher nahm ich meine letzten 50 Cent mit: Dort brauchte man drei mal 10 Cent Stücken… die hatte ich mir dann zusammengeborgt auf dem Parkplatz und wollte endlich meine Erlösung: WC außer Betrieb. Stand nicht dran, habe ich dann daran erkannt, dass einfach dauerbesetzt war. Eine Frau aus dem Ort empfahl mir das Ärztehaus neben dem Parkplatz – meine Erlösung! Nachdem das Thema erledigt war sind wir auf die Burg gelaufen, auch für die kleinen Kinder gut machbar. Achso die Parkgebühr dort waren 50 Cent pro Stunde – völlig fair. Angekommen in der Burg haben wir beschlossen auch die Ausstellung zu besuchen, denn Ritter, Dinos und Co gehen einfach immer bei unseren Kindern.

Die Ausstellung wird gerade erneuert, das sieht man hier und da, aber insgesamt ist das eine wirklich tolle Burg, mit vielen Ecken zum hinrennen und bewegen. Die Ausstellung verteilt sich über mehrere Etagen und Gebäude der Burg. Dazu kann man eine altsteinzeitliche Höhle unterhalb der Burg besichtigen. Für uns Eltern war der Seismograph ziemlich spektakulär. Zu sehen gab es noch Porzellan und einige Bilder. Die Dreijährige hat zu jedem Bild etwas gesagt, was sie denkt was da passiert. Das hatte ich so nicht von ihr erwartet. Aber sie fand das ganz toll und hat ihre Geschichten zu dem Bild gemacht.

Die neue Dauerausstellung verspricht nochmal eine ganz neue Qualität.

Es gab viel zum Anfassen, Aufziehen, Anmachen und Bestaunen. Ich glaube die Kinder würden sofort erneut rein gehen. Interessiert hat sie auch die alte Küche in der Burg mit allen Dingen wie eben früher gekocht wurde. Etwa gegruselt haben sich die Kinder beim Verließ. Am Schönsten war dann unser Picknick mitten im Burghof. Im Burg-Shop kann man kleine Getränke kaufen zu wirklich fairen Preisen. Die Kinder haben jeder noch einen Ritter bekommen und je ein kleines Büchlein über Vulkane und Ritter.

Der Eintritt betrug für uns als Familie 3 Euro pro Nase, Kinder bis 6 Jahren sind frei. Nur die Burganlage zu besichtigen mit der Ilsenhöhle kostet 1 Euro pro Person. Das Einzige was ich auch hier wieder unpraktisch fand: Für das WC brauchte man wieder 50 Cent Stücken für diese blöden Automaten an den Türen. Das finde ich mit kleinen Kindern höchst unpraktisch und generell wünsche ich mir, dass das Pinkeln im Preis mit drinnen ist. Am 28.10.2018 eröffnet der neue Ausstellungsteil mit einem „Blick in die Eiszeit“. Wenn er genauso toll ist wie der erste Bereich über das Orlatal, dann wird die Burg noch attraktiver.

Ziegenhof im Saaletal // Gössitz

Eine absolute Empfehlung von Herzen ist der kleine Ziegenhof der Familie Hatzel ,versteckt im Saaletal, in Gössitz. Ich hatte über Instagram meine Follower nach Ausflugszielen der Hohenwarte Talsperre Region befragt und diesen Tipp erhalten. Wir waren einen ganzen Vormittag da. Es gibt einen Spielplatz auf dem Hof, der zuckersüß selbst gebaut ist. Man kann die Schweine Herrmann und Hermine beobachten und streicheln und natürlich die Ziegen anfassen und sogar füttern. Futter zum Kauf für 1 Euro steht bereit. Es gibt ca. 80 Thüringer Wald Ziegen und man darf als Besucher in die Ställe und auch mal beim Melken über die Schulter schauen. Wer mag kann dort sogar eine von zwei Ferienwohnungen mieten. Man ist mitten im Wald, die Kinder sind immer beschäftigt, ein Trampolin steht auch noch da.

Im Hofladen kann man Produkte aus der Ziegenkäserei erwerben und andere regionale Spezialitäten. Die Preis sind dazu mehr als fair, wir haben also einen großen Vorrat Ziegenkäse, Ziegenwurst und Rapshonig geholt – und natürlich Schwarzbacher Brause. Auf Toilette darf einfach gehen und es kostet keinen Eintritt. Man kann sich sehr nett mit der Familie unterhalten und erfährt ganz viel über Ziegenkäse. Wir überlegen jetzt schon mal ein verlängertes Wochenende mit den Kindern dort zu verbringen, weil alles so herzlich und fair war und natürlich auch lecker.

Feenweltchen und Feengrotten Saalfeld

Hier haben wir es leider nicht mehr hin geschafft – wir wollten so wenig wie möglich fahren und waren einfach viel im Wald oder am „Strand“ spazieren. Die Feengrotten werden wir dennoch irgendwann mal mit den Kindern besuchen, ich kenne sie noch aus meiner Kindheit, und soweit weg von Erfurt sind sie nicht. Super finde ich, dass man dort Tragetücher ausleihen kann, weil das Gelände nicht für Kinderwagen geeignet ist. Logisch, ich erinnere mich an die Feengrotten noch aus meiner Schulzeit, da ist es teilweise sehr eng aber die Stalagtiten und Stalagniten sind einfach spannend und einmalig zu beobachten. Es gibt sogar spezielle Kinderführungen für Kinder zwischen 4 und 9 Jahren.

Was mir in der ganzen Region der Hohenwarte Talsperre fehlt ist eine allgemeine Webseite bzw. gegenseitige Empfehlungen. Wenn ich nicht meine Follower auf Instagram nach Tipps für die Region gefragt hätte, dann hätten wir drei der Ausflüge nicht von selbst gefunden. Vor Ort lagen keine Flyer aus – da geht touristisch noch einiges, aber dazu müsste mehr kommuniziert werden. Untereinander Kombiangebote, Verbundgeschichten und überhaupt einige Lockangebote mehr – das sehe ich so nicht und das ist so schade, denn die Region ist echt toll und bietet viel Erholung und Möglichkeiten mit Kindern, wenn man sie nur findet. Mein Mann meinte scherzhaft: „Vielleicht ist es Richtung Bayern mehr ausgebaut und entwickelt?“ – aber ich bin mir sicher: Thüringen kann Me(e)hr! [O.K. das Wortspiel ist platt 😉 aber ich muss ja auch keine Kampagne entwickeln.]

Absolut positiv ist noch: Handyempfang und mobile Daten habe ich mehr als in Erfurt…jetzt müssen nur noch die Menschen vor Ort das erkennen und für ihre Hohenwarte Talsperre Region nutzen.

Hast du noch einen Tipp für die Region? Dann gern ab damit in die Kommentare.

Liebe Grüße,

Birgit

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